Phönix aus der Asche
Die Nachkriegsära
Epochen, die Europa prägten
Die Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, geprägt von Wiederaufbau, wirtschaftlichem Aufschwung und politischer Neugestaltung. Diese Vorlesungsreihe beleuchtet die Herausforderungen und Errungenschaften der Nachkriegszeit. Entdecken Sie, wie diese Entwicklungen die heutige Gesellschaft beeinflussen.
Geschichte der Nachkriegszeit
Referent David Sumerauer,
Dozent für Geschichte
Der Marshallplan und das deutsche Wirtschaftswunder
Der Marshallplan brachte Deutschland erhebliche finanzielle Unterstützung in Form von Krediten, Rohstoffen und Lebensmitteln. Dies half dabei, die grundlegenden Bedürfnisse der Bevölkerung zu decken und die Produktion wieder anzukurbeln. Darüber hinaus trug die Integration der deutschen Wirtschaft in den westlichen Wirtschaftsraum zur Schaffung neuer Absatzmärkte und Handelsbeziehungen bei.
Erfahren Sie, welche kleinen und großen Unternehmen in den Nachkriegsjahren entstanden und wie sie bis heute die Position von Deutschland im globalen Wettbewerb prägen. Lernen Sie auch, welche Firmen ihren Erfolg auf ihre Rolle in der Kriegswirtschaft im zweiten Weltkrieg aufbauen konnten und wie viele Tüftler die heutigen sogenannten Hidden Champions, dem wahren Rückgrat der deutschen Wirtschaft, gegründet haben.
Diskutieren Sie mit bei der Frage, ob dieses Erfolgsmodell durch Innovationen wie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz bedroht ist und ob unsere in vielen Bereichen saturierte Gesellschaft noch immer den Erfolgshunger der damaligen Generation hat. Und lernen Sie auch, wie die Ampelregierung durch die Transformation unserer Industriegesellschaft zu einer sozialökologischen Wirtschaft ein neues, grünes Wirtschaftswunder entwickeln will.
Referent Andreas Dohmen,
Dozent für Politik, Philosophie und Wirtschaft
Soziale Marktwirtschaft: Wie das Erbe von A. Müller Armack und L. Erhardt Deutschland nach dem Krieg bis heute prägte
Die Soziale Marktwirtschaft ist eine Wirtschaftsordnung mit menschlichem Antlitz. - Theodor Heuss, erster Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Dieses Zitat charakterisiert sehr gut die großartige Idee von A.Müller Armack und L. Erhard. 1948 wurden die Grundprinzipien davon im Rahmen des Gesetzes zur Neuordnung des Reichswirtschaftsministeriums verankert.
Was waren die Kernelemente dieses weitreichenden und Deutschland bis heute prägenden Modelles? Hat es uns ALLEN Wohlstand gebracht, so wie es das damalige Versprechen von L. Erhard war? Wo unterscheidet sich das Konzept von anderen Wirtschafts-/Gesellschaftsformen wie z.B. dem Neoliberalismus? Was bedeuteten die Grundpfeiler für den Wiederaufbau von Deutschland in der Nachkriegszeit und: Wie hat es sich bis heute weiterentwickelt? Warum spricht man im Koalitionsvertrag der Ampelregierung von einer sozialökologischen Marktwirtschaft und wie kann das Streben nach sozialer Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und wirtschaftlichem Erfolg in einem guten Gleichgewicht gehalten werden? Hat sich Deutschland zu stark in Richtung Sozialstaat entwickelt und blieb dabei die Eigenverantwortung, die Erhard auch immer wieder betonte, auf der Strecke? Oder brauchen wir genau dieses Gegengewicht, um einen eventuell
ausufernden Kapitalismus in geeigneten Schranken zu halten? Und was sagt die Wirtschaftsethik dazu?
Viele spannende Fragen und überraschende Antworten erwarten Sie!
Referent Andreas Dohmen,
Dozent für Politik, Philosophie und Wirtschaft
Das Grundgesetz und die NS-Vergangenheit
Kurzen Ankündigungstext: Das Grundgesetz wird oft dafür gelobt, dass seine Verfasser und Verfasserin aus Weimar gelernt hätten. Doch welche Lehren wurden aus der NS-Zeit gezogen? Die Vorlesung untersucht die antinazistischen Wurzeln einiger der wichtigsten Artikel des Grundgesetzes.
Referent Dr. Samuel Miner,
Dozent für Geschichte
Der Trümmerfilm
Der Trümmerfilm als ganz eigenes Filmgenre zwischen 1946 und 1949, der sich einerseits mit der gesellschaftlichen Aufbruchsituation nach dem 2. Weltkrieg beschäftigte und andererseits einen kritischen Rückblick auf den Nationalsozialismus zum Thema hatte.
Referent Franz Haider,
Dozent für Filmgeschichte
Der Heimatfilm
Der Heimatfilm als Gegenentwicklung zum Trümmerfilm, der einer neuen heilen Welt huldigte und alte Werte des Nationalsozialismus wieder aufleben ließ.
Referent Franz Haider,
Dozent für Filmgeschichte
Architektur des Wiederaufbaus in Deutschlands
Nach dem 2. Weltkrieg war Deutschland ein Trümmerfeld. Die Frage, wie das Land aufzubauen sei, bewegte Architekten und Politiker. Um sich vom dunklen Erbe des Nationalsozialismus deutlich abzugrenzen, knüpften viele Architekten an die Bauhausmoderne und den International Style an, die Nachkriegsmoderne entstand. Auch in Ostdeutschland wurde anfangs modern gebaut, bis die von der Sowjetunion gelenkte Baupolitik einen aufwändigen Neoklassizismus forderte. Dieser war wirtschaftlich nicht durchzuhalten, die Großplatte siegte später über die Gestaltung. In West- und Ostdeutschland gab es den originalgetreuen
Referentin Dr. Kaija Voss,
Dozentin für Architektur
Nierentisch und Petticoat - Der Aufschwung in den 50er Jahren in München
Die Stunde Null nach dem 2. Weltkrieg bedeutete gleichzeitig der Beginn eines einzigartigen Aufschwungs in Deutschland. Die 50er Jahre sind geprägt vom Wiederaufbau der zerbombten Städte und von der Sehnsucht nach der heilen Welt nach den Schrecken des Krieges. Dieser ganz besondere Zeitgeist spiegelt sich auch in Architektur, Mode oder Filmen wider.
Referentin Martina Sepp,
Dozentin für Kulturgeschichte
Heimatlos:Displaced Persons in München nach 1945
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die befreiten Zwangsarbeiter:innen, überlebende Jüdinnen und Juden, KZ-Häftlinge, Kriegsgefangene sowie Geflüchtete in Lagern für Displaced Persons (DPs) untergebracht. Das amerikanisch besetzte München wurde in der Nachkriegszeit zu einem wichtigen Zufluchtsort für DPs unterschiedlichster Herkunft und Religionszugehörigkeiten. Der Vortrag stellt die heterogene Gruppe der DPs in München vor, ihre Lebensbedingungen, Perspektiven, Selbstinitiativen und Familiengeschichten, die bis heute die Stadtgesellschaft prägen.
Referentin Karoline Novinscak,
Dozentin für Migrationsforschung
Re-Traditionalisierung oder emanzipatorischer Aufbruch?
Geschlechterverhältnisse in der bundesdeutschen Nachkriegsdemokratie
Die Rückbesinnung auf traditionelle Werte und Normen sowie der Wunsch nach Normalisierung prägten den demokratischen Neubeginn nach 1945. Im Kontext der Geschlechterverhältnisse besann sich die Nachkriegsgesellschaft auf klassische Rollenbilder. Gleichwohl widersprach die Lebensrealität vieler Frauen infolge des Krieges diesen traditionellen Geschlechterrollen. Zudem schuf das Grundgesetz eine neue und umfassende Grundlage für die rechtliche Gleichberechtigung der Geschlechter. Vor diesem Hintergrund genügt es nicht, die frühe Bundesrepublik ausschließlich als eine Phase der Restauration zu verstehen.
Referentin Elisabeth Perzl,
Dozentin für Geschichte
Mittwoch, | 06.11.2024, | 10.00 - 13.15 Uhr |
Mittwoch, | 13.11.2024, | 10.00 - 13.15 Uhr |
Mittwoch, | 20.11.2024, | 10.00 - 13.15 Uhr |
Mittwoch, | 27.11.2024, | 10.00 - 13.15 Uhr |
Mittwoch, | 04.12.2024, | 10.00 - 13.15 Uhr |
Mittwoch, | 08.01.2025, | 10.00 - 13.15 Uhr |
Mittwoch, | 15.01.2025, | 10.00 - 13.15 Uhr |
Mittwoch, | 22.01.2025, | 10.00 - 13.15 Uhr |
Mittwoch, | 29.01.2025, | 10.00 - 13.15 Uhr |
Mittwoch, | 05.02.2025, | 10.00 - 13.15 Uhr |
Veranstaltungsort
Pfarrsaal St. Paul
St.-Pauls-Platz 8
80336 München
Kursgebühr - präsent
230 €
Kursgebühr - online
230 €
Referent:in
Martina Sepp M.A.
Dozentin für Kulturgeschichte
Referent:in
Andreas Dohmen
Physiker, Betriebswirt; Wirtschaftsphilosoph
Unternehmensberater
Referent:in
Dr. Kaija Voss
Dozentin für Architektur
Referent:in
Franz Haider
Medienpädagoge, muk - Fachstelle Medien und Kommunikation
Referent:in
Elisabeth Perzl
Referent:in
Bernhard Gotto
Referent:in
Samuel Miner
Referent:in
Karoline Novinscak
Referent:in
David Sumerauer
Dozent für Geschichte und Literaturwissenschaften
Referent:in
Bernhard Horwatitsch
Dozent für Literatur und Kommunikation
Referent:in
Diana Hipp
Kursbegleitung
Larisa Vlasov
Kursnummer
151046Golo
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